Albrecht Schrutka von der Zeitbank Molln ist 99 Jahre alt

Ein ganz besonderes Ereignis war der monatliche ZEITBANK 55+ Stammtisch in Molln Ende September. Viele Zeitbank-Mitglieder waren gekommen, um Albrecht Schrutka-Rechtenstamm zum 99. Geburtstag zu gratulieren. Schrutka lebt in Molln-Ramsau und ist seit 2012 Zeitbank-Mitglied. „Wenn es meine Gesundheit erlaubt, komme ich jeden Monat zum Stammtisch. Ich freue mich immer wieder auf die netten Plaudereien im Kreise meiner Freunde. Für mich eine willkommene Abwechslung zum Alltag“, meinte Schrutka anlässlich der Gratulation durch den Mollner Zeitbank-Obmann Alexius Gruber und Dachverbandsmitglied Johannes Ebert.

Schrutka wurde am 22. September 1919 im Schloss Friedheim in St. Peter bei Leoben geboren und übersiedelte mit seiner Familie 1927 nach Wien. Er besuchte das Gymnasium in Kremsmünster und maturierte im Jahre 1937. Er war Soldat beim österreichischen Bundesheer und der deutschen Wehrmacht. Da der Jubilar aus einer Juristenfamilie stammte, war das JUS-Studium vorprogrammiert. Ein Semester studierte Schrutka sogar an der Universität in Königsberg (Ostsee). Studienreisen führten ihn aber auch nach Paris und Metz. Albrecht Schrutka-Rechtenstamm begann seine Richtertätigkeit in Oberösterreich, war von 1954 bis 1959 Vorsteher des Bezirksgerichtes in Schladming und wurde anschließend zum Richter des Kreisgerichtes Leoben ernannt. Mit 65 Jahren trat er in den Ruhestand.

Der monatliche Besuch des Zeitbank-Stammtisches in Molln ist für den Jubilar ein Fixpunkt. „Ernst Ecker holt Hofrat Schrutka mit seinem Auto ab und bringt ihn nach dem Besuch des Stammtisches auch wieder gut nach Hause. Nur ein Beispiel für lebendige Nachbarschaftshilfe im Sinne der ZeitBank-Philosophie“ sagte Obmann Gruber anlässlich der Geburtstagsfeier.

Das Modell „ZEITBANK 55+“

Die künftige demografische Entwicklung bedarf einer intensiven Neubetrachtung des Zusammenlebens, besonders älterer Menschen. Täglich werden darüber Diskussionen geführt und Vorschläge gemacht.

Das Modell ZIETBANK 55+ ist eine organisierte Nachbarschaftshilfe, in der gegenseitige Unterstützung in Form von Zeit getauscht wird. Die Vereinsmitglieder versprechen sich, gemeinsam die kleinen alltäglichen Hürden zu meistern. Bei der ZEITBANK steht aber nicht das Geld im Mittelpunkt, sondern die geleisteten Stunden sind dabei „die einzige wirkliche Währung“. Die Vereine sind lokal, überparteilich und überkonfessionell.
Mittlerweile sind es schon mehr als 60 Vereine mit insgesamt über 1.200 Mitgliedern in Österreich, Deutschland und Tschechien – und es werden immer mehr!